Ingolstadt, 05.06.2024. Continental kommt nicht zur Ruhe. Die Restrukturierungsmaßnahmen im Rahmen der „Transformation C“ sind noch nicht abgeschlossen, da kündigen sich bereits weitere Einschnitte an. Unter den Programmen „Accelerate“ und „FRED“ plant das Unternehmen, erneut Tausende Arbeitsplätze in der Automotive-Sparte abzubauen und mehrere Standorte zu schließen.
Elisabeth Mongs, Politische Sekretärin der IG Metall Ingolstadt, stellt klar: „Betriebsräte und IG Metall verschließen nicht die Augen vor der ernsten wirtschaftlichen Lage der Automotive-Sparte. Es kann jedoch nicht sein, dass die Kosten von Transformation, Reorganisation und endlosen Restrukturierungen immer weiter die Beschäftigten tragen und dass immer mehr Arbeitsplätze und Standorte geopfert werden, ohne dass eine klare und belastbare Zukunftsperspektive entsteht.“
Eine aktuelle Umfrage des Konzernbetriebsrats (KBR) zeigt, dass sich die Continental-Beschäftigten weiterhin stark mit dem Unternehmen identifizieren. Doch nur 13 % der Beschäftigten in der Automotive-Sparte blicken mit Zuversicht in die Zukunft.
IG Metall und Betriebsräte wollen deshalb mit dem Unternehmen eine Zukunftsvereinbarung schließen. Diese soll sicherstellen, dass die großen Herausforderungen auf betrieblicher Ebene so angegangen werden, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitgenommen werden – durch Investitionen, neue Produkte, Personalentwicklung, Aus- und Weiterbildung und unter Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen und Standortschließungen.
Es gibt ein großes Unverständnis bei den Beschäftigten zum angekündigten Stellenabbau in Ingolstadt, besonders da die wegfallende Arbeit ins Ausland verlegt werden soll. Planlose Verlagerung ins Ausland bringt uns nicht auf die Gewinnerspur zurück; hierzu bedarf es definitiv anderer Maßnahmen. Was ist mit den Werten Vertrauen, Verbundenheit, Gewinnermentalität und Freiheit? Diese gehen verloren.
Abgebildete Person: Robert Strobl, Betriebsrat bei der Conti Temic microelectronic GmbH am Standort Ingolstadt