Stillstand am Verhandlungstisch, aber nicht vor den Toren: Am Dienstag legten nahezu alle Beschäftigten der PSW automotive engineering GmbH in Gaimersheim ihre Arbeit für eine aktive Mittagspause nieder. Mit dieser Aktion folgten sie dem Aufruf der IG Metall Ingolstadt – und sendeten ein unübersehbares Signal an die Geschäftsführung.
Bereits um 11:30 Uhr versammelten sich die Beschäftigten vor dem Haupteingang. Transparente, klare Botschaften und geschlossene Reihen machten deutlich: „Sicherheit. Für dich. Für PSW.“ Die Stimmung? Entschlossen.
Hintergrund: Die Tarifverhandlungen zwischen IG Metall und PSW stecken fest. Streitpunkte sind die Sicherung von Arbeitsplätzen, die faire Einführung des Leistungsentgelts und eine klare Vergabestrategie für die Zukunft. Die Lage ist angespannt: Audi hält Aufträge zurück, die bisherige Strategie „PSW als Generalentwickler“ greift nicht mehr.
„Wir wollen gemeinsam Lösungen finden, die Beschäftigten und Unternehmen Perspektiven geben“, erklärt Daniel Holzschuh, Politischer Sekretär der IG Metall Ingolstadt. „Wenn sich nichts bewegt, müssen wir Bewegung organisieren. Heute haben die Kolleginnen und Kollegen eindrucksvoll gezeigt, dass sie bereit sind, für ihre Zukunft einzustehen.“
Die Geschäftsführung fordert hingegen einen höheren finanziellen Beitrag der Beschäftigten. Für die IG Metall ist das ein Affront: „Die Beschäftigten haben seit Inkrafttreten des Anerkennungstarifvertrags bereits erhebliche Zugeständnisse gemacht. Sie verzichten seit Jahren auf Leistungen aus den Tarifverträgen der Metall- und Elektroindustrie. Jetzt noch mehr abzuverlangen, ist unanständig – und einer 100-prozentigen Audi-Tochter nicht würdig“, kritisiert Christian Daiker, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Ingolstadt.
Die Botschaft des Tages ist klar: Die Belegschaft steht geschlossen hinter ihren Forderungen – für Sicherheit und Perspektiven.
Pressefotos: Markus Bachmeier
