Pressemitteilung IG Metall Ingolstadt
Rieter plant die Schließung des Standortes in Ingolstadt

Rund 150 Arbeitsplätze in Gefahr

24. Juli 202324. 7. 2023


Am 20. Juli 2023 wurde die Belegschaft in Ingolstadt informiert, dass ihr Standort geschlossen werden soll. Damit sind rund 150 Arbeitsplätze in Gefahr und es droht das Ende einer bald 140 Jahre alten Industrietradition in Ingolstadt.


Bereits 2018 wurden die Montage und die Produktion nach Tschechien verlagert und rund 220 Arbeitsplätze abgebaut. Erhalten blieb in Ingolstadt der Entwicklungsbereich mit etwa 130 Beschäftigten. Das damalige Rieter-Gelände wurde Ende 2019 gewinnbringend verkauft und nahe am alten Standort, in einem eigens dafür gebauten Gebäude, die Entwicklung konzentriert.


Nach einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Arbeitgeber gelang es somit zunächst, ein neues Kapitel für Rieter in Ingolstadt – als Entwicklungsstandort – aufzuschlagen. Jedoch trifft nun der in Wintherthur (Schweiz) ansässige Rieter-Konzern aufgrund von zu geringen Renditeerwartungen die Entscheidung; Ingolstadt soll geschlossen und die Entwicklung in die Schweiz und in die Tschechische Republik verlagert werden. „Die Pläne im laufenden Prozess im Entwicklungsbereich anzusetzen, der gerade jetzt die Maschinen der Zukunft entwickelt, wird sich als fataler Fehler erweisen. Jahrzehnte von Erfahrungen, Wissen und Kompetenzen im Maschinenbau würden unwiederbringlich verloren gehen und der Start von neuen Produkten ist massiv gefährdet“, so Gerhard Hyna, BR-Vorsitzender.


Die IG Metall wird in den nächsten Tagen, im Rahmen einer Mitgliederversammlung, die nächsten Schritte mit den Mitgliedern abstimmen. Auch wenn der Schock erst mal tief sitzt – die Auseinandersetzung hat gerade erst begonnen.