„Nach fünf herausfordernden Jahren wachsen wir dieses Jahr wieder deutlich“, mit diesen Worten eröffnete am vergangenen Donnerstag Carlos Gil, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ingolstadt, die vierte Delegiertenversammlung in diesem Jahr. Mit dem satzungsgemäßen Geschäfts- und Kassenbericht legte Gil gegenüber den anwesenden Delegierten Rechenschaft ab und berichtete von einer positiven Mitglieder- und Finanzentwicklung der IG Metall Ingolstadt.
„Wir werden da nicht lockerlassen!“, war wiederholt von Gerhard Stelzer, Politischer Sekretär in Ingolstadt, zu hören. Stelzer berichtete über den aktuellen Tarifkonflikt und den am 30.11.2023 erfolgreich durchgeführten Warnstreik bei den Autohäusern von Hofmann und Wittmann. Der Metaller bedankte sich für die Warnstreikunterstützung aus anderen Betrieben und die gelebte gewerkschaftliche Solidarität in Ingolstadt. Stelzer zeigt sich sichtlich erfreut, denn das vom Arbeitgeber in diesem Zusammenhang eingeleitete Einstweilige Verfügungsverfahren, bezüglich der Rechtmäßigkeit zur Durchführung von Streikmaßnahmen, wurde vor Gericht abgelehnt. „Die Beschäftigten haben das Recht, für ihre Forderungen zu streiken und das hat ihr Arbeitgeber jetzt auch noch einmal per Urteil schriftlich vom Arbeitsgericht bestätigt bekommen“, so der Gewerkschafter.
Der Zweite Bevollmächtigte, Christian Daiker, berichtete über die alle vier Jahre anstehenden Organisationswahlen. Im ersten Quartal des kommenden Jahres, wählen die IG Metall-Mitglieder ihre zukünftigen Vertreterinnen und Vertreter der Ingolstädter Delegiertenversammlung. Im darauffolgenden April werden die neugewählten Delegierten die Ingolstädter Geschäftsführung, den Ortsvorstand, die Mitglieder der Tarifkommissionen sowie die Delegierten für die Bezirkskonferenz und den Gewerkschaftstag wählen. „In unserer Organisation bestimmen die Mitglieder von der Basis aus, wie sich eine IG Metall Ingolstadt personell zusammensetzt. Wir fordern nicht nur mehr Demokratie in den Betrieben, sondern leben dies auch schon seit Jahrzehnten in unserer eigenen Gewerkschaft“, führt Daiker aus.
Jörg Schlagbauer, Mitglied und Revisor des Ortvorstandes, bescheinigt den anwesenden Delegierten eine ordnungsgemäße Kassenführung.
Einen besonderen Dank richtete der Erste Bevollmächtigte an den ehemaligen Betriebsratsvorsitzenden der AUDI AG Ingolstadt, Peter Mosch, der seine Betriebsratsmandate im September dieses Jahres niedergelegt hat: „Wir bedanken uns heute noch einmal ausdrücklich bei Peter für über zwei Jahrzehnte gewerkschaftliches Engagement; vor allem für sein aktives Mitwirken als Mitglied des Ortsvorstandes unserer Geschäftsstelle und für seinen unermüdlichen Einsatz als Metaller bei Audi. Er hat als Vorsitzender des Ingolstädter Betriebsrates, des Gesamtbetriebsrates, sowie als Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat weit über die Grenzen von Ingolstadt hinaus mit dazu beigetragen, für unsere Mitglieder sichere und gut bezahlte Arbeitsplätze unter hervorragenden Arbeitsbedingungen zu erreichen. Als Gewerkschafter bedauere ich Peters Entscheidung, doch bei einem bin ich mir sicher: Wer sich so lange als Betriebsrat und Metaller eingebracht hat, ist und bleibt Metaller aus tiefster Überzeugung. Im Namen der IG Metall Ingolstadt bedanken wir uns bei Peter und wünschen ihm für die nächsten Schritte alles Gute.“
Auf dem Foto (von links): Karola Frank, Carlos Gil, Peter Mosch, Johann Horn, Jörg Schlagbauer, Christian Daiker