Pressemitteilung IG Metall Ingolstadt
Beschäftigte bei Bosch in Pollenfeld lassen nicht locker

Unternehmen verweigert die Aufnahme von Tarifverhandlungen

20. März 202420. 3. 2024


Die Beschäftigten bei Bosch in Pollenfeld haben die Nase voll. Jahrelang haben sie auf tarifliche Leitungen verzichtet oder wurden vom Unternehmen hingehalten. Gleiches Entgelt für gleiche Leistung ist in Pollenfeld ein Fremdwort. Während in anderen Standorten Tarifverträge gelten, gilt in Pollenfeld nichts. Das soll sich ändern und deswegen streiken die Beschäftigten nunmehr zum zweiten Mal, um ihren berechtigten Forderungen Nachdruck zu verleihen. „Wir wollen Urlaubs- und Weihnachtsgeld, zumindest das, was in den anderen Standorten gilt,“ so die Stimmen aus der Belegschaft. Das Unternehmen weigert sich bisher, mit der Gewerkschaft einen Tarifvertrag auszuhandeln und will lieber den Standort veräußern.

Swen Kapelke, Betriebsratsvorsitzender im Werk Pollenfeld, ist verärgert: „Die Konzernführung arbeitet gegen die Belegschaft. Gemäß dem Sprichwort: Der Fisch stinkt zuerst vom Kopf.

Der Arbeitgeber hat eine Beschäftigungsverpflichtung. Das Argument, wir haben keine Arbeit hier, ist nicht stichhaltig, weil die Arbeit ins Ausland verlagert werden soll.

Mittlerweile rauscht es auch in den anderen Standorten von Bosch. Denn bisher galt, wer bei Bosch sein Geld verdient, hat jahrzehntelang im Windschatten gearbeitet. Bei Bosch war bisher Usus, dass fair bezahlt wurde und ordentliche Arbeitsbedingungen bestehen. Das gilt nicht mehr. Bosch startet einen regelrechten Kulturbruch. Arbeitszeiterhöhungen ohne Lohnausgleich oder Arbeitsverdichtungen durch immer weniger Personal, ist in den Boschstandorten angekündigt und führte am 20. März zu einem bundesweiten Protesttag.

Die Solidarität unter den Menschen ist hoch. Mit Schweigen kommt man in dieser Krise offenbar auch bei Bosch nicht weiter, deswegen ist der Widerstand laut und öffentlich.

 

Pressefoto Gruppenfoto Aktion Bosch Pollenfeld