Pressemitteilung IG Metall Ingolstadt
Stellenabbau bei VW-Softwaretochter – Betriebsrat widerspricht Zahlen

Der Gesamtbetriebsrat bei CARIAD widerspricht der Darstellung des Unternehmens, nach denen 1600 Stellen bei der VW-Softwaretochter abgebaut werden sollen.

13. März 202513. 3. 2025


Wolfsburg/Ingolstadt. Die von CARIAD gestern veröffentlichten Zahlen für einen Abbau von 1600 Stellen sind frei erfunden, stellt der Gesamtbetriebsrat heute in einer Mitteilung klar. Die Vertreter der Mitbestimmung bei CARIAD widersprechen ebenso der Behauptung, eine solche Zahl sei bereits auf den Betriebsversammlungen am Dienstag dieser Woche der Belegschaft verkündet worden. Auch dem Betriebsrat ist eine solche Zahl nicht benannt worden.

Richtig ist vielmehr, dass im Zuge eines kürzlich erreichten tariflichen Abschlusses zwischen der IG Metall und CARIAD vereinbart wurde, Verhandlungen zu einem sogenannten Freiwilligenprogramm abzuschließen. Es wurden keinerlei Abbauzahlen vereinbart. In dem Tarifergebnis wurde darüber hinaus vereinbart, in weitere Verhandlungen mit dem Ziel zusätzlicher Arbeitsplatz- und Beschäftigungssicherung zu gehen. Das Vorgehen des Vorstandes widerspricht und konterkariert diese getroffenen Vereinbarungen.

Die Vertreter der IG Metall und des Gesamtbetriebsrates bei CARIAD betonen, dass die Lieferfähigkeit der Firma oberstes Gebot sein muss. Ein pauschaler Stellenabbau gefährdet dabei das Erreichen von harten Projektzielen, die für Fahrzeuganläufe der Marken Volkswagen, Audi und Porsche entscheidend sind. Bereits in einem im Dezember 2023 mit CARIAD vereinbarten Eckpunktepapier bestand eigentlich Einigkeit zwischen den Betriebsparteien, dass zunächst Veränderungen in Organisation und Prozessen stattfinden müssen. Ein etwaiger Stellenabbau kann danach nur über klare Begründung des Wegfalls von Arbeit erfolgen.

Mit welcher Motivation jetzt von CARIAD trotzdem pauschale Zahlen eines Stellenabbaus kolportiert werden, bleibt Spekulation. Aber die Vermutung liegt nahe, dass hier die Verhandlungen über ein Freiwilligenprogramm durch die Öffentlichkeit beeinflusst werden sollen. Zu einem solchen Zeitpunkt in der Öffentlichkeit Zahlen zu verkünden und einen falschen Eindruck zu erwecken, wertet der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates Stefan Henze als „fahrlässig und eine Missachtung der Mitbestimmung bei CARIAD“.

2025-03-13_PM_IGM-Ingolstadt_Cariad_Pressefoto_Internet

Warnstreikende am 27.02.2025 bei CARIAD am Standort Ingolstadt