Pressemitteilung IG Metall Ingolstadt
Keine Zukunft ohne Mitbestimmung

Beschäftigte bei Ford Köln fordern klare Perspektiven!

14. Mai 202514. 5. 2025


Die Belegschaft des Ford-Werks in Köln steht unter massivem Druck. In den vergangenen Wochen hat das Management erneut Entscheidungen getroffen, ohne die Interessen der Beschäftigten ausreichend zu berücksichtigen. Restrukturierungen, drohender Stellenabbau und eine unklare Zukunftsstrategie verunsichern die Belegschaft zutiefst. Anstatt auf Dialog zu setzen, agiert das Unternehmen aus der Zentrale heraus – und übergeht dabei systematisch die Mitbestimmung und die Interessen seiner Beschäftigten.

Die Kündigung der Patronatserklärung durch den Arbeitgeber hat die Belegschaft in einen tiefen Schock versetzt. Sie sehen die Arbeitsplätze bei Ford womöglich schon deutlich vor 2032 in Gefahr, und eine Insolvenz sei keine ferne Theorie mehr, sondern könne in den nächsten Jahren zur Realität werden. Aus diesem Grund fordern die IG Metall und der Betriebsrat mit Nachdruck ein Zukunftskonzept. Dieses muss zwingend Investitionen und Perspektiven für den Standort Köln garantieren. Die vor Ort zuständige IG Metall in Köln-Leverkusen formulierte ihre Erwartung standesgemäß: „Wer moderne Mobilität bauen will, braucht engagierte, gut ausgebildete Beschäftigte – und keine Kahlschlagpolitik.“ Die Belegschaft verlange einen Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen sowie eine Regelung zu einem vorausschauenden Sicherheitsnetz, das auch im Falle einer Insolvenz finanziell trägt. Aus dem Kreis der Betriebsräte ist zu vernehmen, dass Gespräche mit der Geschäftsführung als nicht mehr ausreichend erachtet werden, um zu einem guten Ergebnis zu gelangen. Hier will man nun den Druck auf die amerikanische Zentrale der Ford Motor Company fokussieren.

Sozialpartnerschaft und Mitbestimmung sind Standortvorteil und Stärke zugleich
Carlos Gil, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ingolstadt, verweist in diesem Zusammenhang auf die kürzlich bei der Audi AG abgeschlossene Zukunftsvereinbarung: „Soziale Verantwortung, Mitbestimmung durch Betriebsräte und Tarifpartnerschaft zwischen IG Metall und Unternehmen schaffen Lösungen anstelle von Konflikten. Zukunft, Qualifizierung und Investitionen anstelle von Kahlschlag und ideenlosem Personalabbau. Die Kolleginnen und Kollegen bei Audi haben es vorgemacht – nun ist auch beim Ford-Management ein Kurswechsel nötig“, so der Gewerkschafter.

Solidarität kennt keine Werkstore
Gil sendet im Namen der Ingolstädter Metallerinnen und Metaller, die in den vergangenen Monaten selbst intensiv für eine faire Transformation bei Audi gekämpft haben, solidarische Grüße nach Köln: „In den Marken getrennt – als Gewerkschaft vereint! Wir stehen an eurer Seite, denn euer Kampf ist unser Kampf. Gemeinsam für unsere Arbeitsplätze – denn Gewerkschaft heißt Widerstand und Solidarität. Der Kampf um sichere Arbeitsplätze, Mitbestimmung und Investitionen ist unser gemeinsamer Kampf. Lasst euch nicht spalten – organisiert euch, bleibt laut, bleibt stark!“, so der Gewerkschafter.