Pressemitteilung IG Metall Ingolstadt
Internationaler Frauentag 2023: Wandel ist weiblich!

Solidarität mit Frauen auf der ganzen Welt/wirksame Maßnahmen gegen den Gender Pay Gap gefordert

8. März 20238. 3. 2023


Die Gleichstellung aller Geschlechter steht auf der ganzen Welt unter Druck. „Am Internationalen Frauentag spricht die IG Metall allen Frauen auf der Welt, die sich für ihre Rechte einsetzen, ihre volle Solidarität aus. Wir unterstützen den Kampf der Frauen in Iran und Afghanistan, aber auch in anderen Ländern, in denen Frauenrechte angegriffen werden“, sagt Carlos Gil, Geschäftsführer der IG Metall Ingolstadt.

Auch in der deutschen Industrie ist Gleichstellung noch nicht erreicht. Die IG Metall fordert zum Internationalen Frauentag am 8. März einen echten Wandel und konkrete Maßnahmen, um die Arbeitsbedingungen von Frauen zu verbessern. „Die derzeitigen Bedingungen in den Unternehmen führen dazu, dass das Potential von Frauen nicht ausgeschöpft wird“, stellt der Ingolstädter IG Metall-Chef fest. Dies befeuere den von den Arbeitgebern ständig beklagten Fachkräftemangel gewaltig, obwohl man sich das nicht leisten könne. Rezepte zur Frauenförderung kenne man genug, zum Beispiel gute Arbeitszeitmodelle insbesondere für Väter, Mütter und pflegende Angehörige sowie klare Betriebsvereinbarungen, etwa für partnerschaftliches Verhalten am Arbeitsplatz. „Ich sehe viele Unternehmen hier vor Ort unter Zugzwang, rasch Maßnahmen zu ergreifen. Wir unterstützen dabei gerne mit unserer Expertise“, bietet Gil an.

Die unterschiedliche Bezahlung von Frauen und Männern ist weiterhin eine Stellschraube, an der gedreht werden muss, wenn man die Erwerbstätigkeit von Frauen erhöhen will. 18 Prozent verdienen Frauen in Deutschland durchschnittlich weniger als Männer. Das erklärt sich etwa daraus, dass der Frauenanteil in den gut verdienenden MINT-Berufen (MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) eher gering, bei den Teilzeitbeschäftigungen aber eher hoch ist, um nur zwei wichtige Gründe zu nennen. Aber selbst bei gleicher Qualifikation und Tätigkeit verdienen Frauen unerklärlicherweise sieben Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.

„Tarifverträge sind offensichtlich ein Instrument, das die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern verkleinert“, sagt Gewerkschaftssekretärin Claudia Mrosek, bei der IG Metall Ingolstadt zuständig für den Fachbereich Frauen und Gleichstellung. „Sie ist in tarifgebundenen Betrieben rund zehn Prozentpunkte geringer als im Durchschnitt.“

Die IG Metall begrüßt die EU-Initiative für eine EU-Entgelttransparenzrichtlinie und fordert eine vollumfängliche und zügige Umsetzung in deutsches Recht. „Da nicht alle Beschäftigten von Tarifverträgen profitieren, brauchen wir wirksame Maßnahmen, um gleiches Entgelt im Betrieb durchzusetzen“, so Mrosek. „Wir fordern deshalb Sanktionen bei ungleicher Bezahlung in den Betrieben und die verbindliche Durchführung von Prüfverfahren. Aus dem Entgelttransparenzgesetz muss dringend ein Entgeltgleichheitsgesetz werden.“